Also jedenfalls bin ich dann heute morgen – frisch und munter, kein Witz – mit der ganzen Verlagscrew via Cappuccino-Zmorge zur Messe nach Rho. Rho ist, wie kann man das beschreiben. Ach ja, so geht's: Rho ist roh. Klingt ein wenig brutal, aber wer Design will, muss sich das verdienen. Die Messehallen, sie verzeihen nicht. Sie fühlen mit, sie fordern heraus, sie überwältigen – aber nein, verzeihen, das tun sie nicht. Niemandem.
Red Card, Baby!
Mit der Red Card kommen gefühlt zwei Millionen exklusiv ausgewählte Journalist:innen zackig, eine halbe Stunde früher als der Pöbel und vor allem mit Aussicht auf jede Menge Muntermacher (a.k.a. gratis Espresso und Cannoli) aufs Gelände. Das ist mitunter so semi-hilfreich, einfach, weil alle Muntermacher der Welt nicht ausreichen, um gefühlt zwei Millionen ausgehungerte Journalist:innen (print ain't gonna pay your bills, baby!) zu verköstigen. Wer schlau ist (a.k.a. ich (und nun höre ich auf mit dem a.k.a., a.k.a. also known as)) trinkt den besten Cappucino der Stadt noch vorm borden der Metro in Chinatown.
Aber bevor ich zu sehr abschweife, hier mal ein paar Eindrücke, was es alles zu sehen gab. Macht hoch die Tür, das Tor macht weit, es kommt Design für die Ewigkeit:
Wer auch dieses Mal nicht den Biss hatte, bis zum Ende des Sliders zu sliden, der hat zwar heute kein Resümee verpasst, aber ein paar hübsche Neuheiten. Was nun folgt, ist eine weitere Slideshow, dieses Mal mit Menschen, die den heutigen Tag versüsst, bereichert, unterhaltsam oder aufregend gemacht haben. Denn jedes Möbel lebt auch von den Menschen, die sich während der Entwicklung, Produktion, der Vermarktung und Installation damit auseinandersetzen. So zum Beispiel – und die Liste liesse sich problemlos erweitern, nur sind mir nicht alle durchs Bild gelaufen:
Um 18:21 Uhr ist die Metro zurück in die Stadt weniger voll als am Morgen. Man ist müde, weil der Kopf voll und der Akku leer ist, zumindest, wenn man sich wie ich von einer Tüte Nüssen ernährt, weil man keine Sekunde des Tages an Profanes wie Essen verschwenden möchte – auch wenn es sich um italienisches Essen handelt. Die Stationen ziehen vorüber und mit ihnen bleiben Bilder und Gedanken und Worte und Taten zurück, die man jedes Jahr aufs Neue nicht erwartet, wenn man den Salone del Mobile besucht. Sollte im heutige Rückblick an der einen oder anderen Stelle Ironie durchblitzen, dann meine ich das ganz liebevoll. Denn die heiligen Hallen von Rho, sie mögen vielleicht nicht verzeihen, aber sie behüten Vergangenheit und Zukunft der Designmöbelwelt immerhin schon seit 63 (!) Jahren.
Morgen dann noch die Lichtgestalten der Euroluce – und mit einer kleinen precioso curioso sage ich für heute Buonanotte.

Mich laust der Affe! (Sorry, der musste jetzt noch sein.) Gesehen bei Versoni.