Oberflächen mit Tiefgang

Schweizer Preis für Putz und Farbe 2026

Halle mit aneinandergereihten Farbfeldern von Pink- über Violett- bis zu Blautönen, davor ein hölzernes Treppengeländer.

Das Gewinnerprojekt in der Kategorie «Farbe» 2021: Im Schulhaus Ekkarthof wurden 22 handgemischte Farbtöne in fein säuberlich getrennten Putzfeldern angebracht, was die durch Anbauten entstandene, unförmige Eingangshalle in einen atmosphärischen Innenraum verwandelte.

In unseren Breitengraden ist ein Gebäude ohne Putz kaum denkbar. Mit seiner langen Vorgeschichte und seiner weiten Verbreitung haftet dem Putz in jüngster Zeit aber auch ein Hauch von Langeweile oder sogar Banalität an. Dass dieses Thema sehr wohl Aufmerksamkeit verdient und keineswegs oberflächlich ist, wird vom Schweizer Preis für Putz und Farbe anerkannt. Auch 2026 werden wieder Bauten und Raumkonzepte ausgezeichnet, die einen differenzierten, nachhaltigen und qualitätsvollen Umgang mit Putz und Farbe zeigen. Die Ausstellung und Preisverleihung finden erstmals im Rahmen der Swissbau in Basel statt.

Bereits die 37 eingereichten Projekte bei der ersten Durchführung des Preises bewiesen, mit wie viel handwerklichem Geschick, Kreativität und gestalterischer Leidenschaft die Anwendung von Putz und Farbe verbunden sein kann. So zum Beispiel auch das Siegerprojekt in der Kategorie Putz, das Haus Holdergasse: sein rein mineralischer Sumpfkalkputz ist in mehreren Schichten ­aufgetragen und erreicht so auch eine fast transparente Wirkung mit besonderer Anmutung und Tiefe.

 

Modernes, weisses Einfamilienhaus mit Flachdach vor blauem Himmel

Das Haus Holdergasse kombiniert moderne Architektur mit handwerklicher Putztechnik. Dafür wurde es 2021 mit Gold geehrt.

2023 konnten gleich mehrere Wonbauten und -siedlungen überzeugen, auf dem zweiten Platz in der Kategorie «Putzfassade/Farbgestaltung» zum Beispiel der samtweich erscheinende, dunkelgrüne, mineralische Kratzputz der Wohnsiedlung Friedackerstrasse. Gold in der Kategorie «Innenraumgestaltung» ging an den Umbau eines Bauernhauses mit Scheune in Seuzach, wo vorwiegend mit Lehm- und Kalkputzen aus regionalem Aushublehm gearbeitet wurde. Beim zweitplatzierten Projekt, dem Umbau einer Mühle in ­Mosogno di Sotto, ist es gelungen, das alte Steingebäude auf unprätentiöse Art vor dem Zerfall zu retten. Dabei kam eine Mörtelmischung auf Basis von Weisskalk zum Einsatz, ein Material, das von jeher im südlichen Alpenraum hergestellt und eingesetzt wird.

Projekte können ab sofort bis zum 30. September unter www.schweizer-preis-putzundfarbe.ch eingereicht werden.

Die Wohnsiedlung Friedackerstrasse gewann 2023 Silber in der Kategorie «Putzfassade/Farbgestaltung».

Beim Umbau eines Bauernhauses in Seuzach bewiesen die Gestalter:innen Mut zur Farbe und gewannen damit Gold in der Kategorie «Innenraumgestaltung».

Schlicht, traditionell und funktional: der Kalkputz in der umgebauten Mühle in Mosogno di Sotto.